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Historie

1929-1933

Krupp L5N im Jahr 1933 in Düsseldorf.

Heinrich Fehrenkötter (geboren am 15. März 1900), Bauernsohn aus dem Münsterland, wurde mit drei Schwestern groß und wollte als Schuljunge eigentlich Zahnarzt werden. Doch daraus wurde nichts. Die Eltern wollten vielmehr, dass er die Landwirtschaft fortführt. Fehrenkötter jun. erkannte jedoch frühzeitig den Mangel an Transportmöglichkeiten auf dem flachen Land, wo es keinen Eisenbahnanschluss gab. So fasste er 1929 zusammen mit seinem Freund Wilhelm Lückewerth aus Sassenberg den Entschluss zur Eröffnung eines Fuhrgeschäfts.

Der erste Lkw war ein Fünftonner von Krupp mit Benzinmotor und 90 PS. Das maximale Tempo betrug gerade einmal 37 Kilometer pro Stunde. Die beiden Partner trennten sich nach zwei Jahren wieder und jeder ging eigene Wege.

1934-1944

Abfahrbereit steht der Büssing-NAG 7000 im Hof der Bremer Wollkämmerei.

So sehr sich der erste Lastwagen Heinrich Fehrenkötters, der Krupp- Fünftonner mit Benzinmotor unter langer Haube, als richtige Einkaufsentscheidung herausstellte und im Transportalltag den Transportanforderungen gewachsen war – für den Überlandeinsatz und die Fernverkehrstransporte war er einfach überfordert. So kam 1935 der erste Büssing aus Braunschweig ins Haus, ein Sechstonner-Hauber mit Anhänger für zehn Tonnen Gesamtgewicht. Er war in der Einheitsfarbe Schwarz lackiert und mit weißem Rautenband versehen. Weiße Rauten waren damals das Symbol für den Güterfernverkehr.

Mit dem Büssing verbesserte Fehrenkötter seine Fuhrunternehmer- Dienstleistungen und konnte seinen Kundenstamm ausweiten. Die Freude an dem schmucken Fernverkehrszug wurde 1941 aber jäh unterbrochen, als Fehrenkötter einen Stellungsbefehl für sich und seinen Büssing nach Russland erhielt. Fehrenkötter selbst kehrte 1944 aus dem Krieg zurück, der Lkw samt Hänger blieb irgendwo in Russland zurück.

1945-1956

Heinrich Fehrenkötter ließ sich durch den Verlust seines Lkw im Krieg nicht von dem eingeschlagenen Weg als Fuhrunternehmer abbringen. 1946 packte Heinrich Fehrenkötter ein Schwein aus der elterlichen Landwirtschaft in das Hängerchen eines Miele-Motorrades 98, steckte ein Bündel Reichsmark- Scheine in die Tasche und fuhr ins Büssing-Werk nach Braunschweig mit dem Ziel, einen neuen Lkw zu besorgen. In dem Lastwagenwerk waren zu jener Zeit Naturalien sehr willkommen und so fuhr Fehrenkötter mit einem brandneuen Büssing nach Hause.

Einer der ersten Großaufträge kam von der Kammgarnspinnerei der Gebrüder Rath in Sassenberg – kurz Gebrasa –, für die er Kohle aus Hamm und Dortmund heranschaffte. Rohwolle für Gebrasa lud Fehrenkötter bei der Bremer Wollkämmerei im Stadtteil Blumenthal. Auf den Fahrten dorthin beförderte der Fuhrunternehmer Zement und anderes Baumaterial.

Der Kreis der Auftraggeber wuchs ständig und damit auch der Fuhrpark. 1951 umfasste der Fehrenkötter’sche Fuhrpark drei Lkw mit Hänger. Zu den Fahrern gehörten unter anderem die Söhne August und Willi. Vater Heinrich half selbst als Fahrer aus, wenn die Chauffeur-Kapazitäten ausgelastet waren. Hauptamtlich kümmerte sich der Chef aber um die Auftragsbeschaffung.

1957-1969

Nach seiner Lehre bei der Büssing- Vertretung Stahmer & Compagnie in Osnabrück trat 1961 auch der dritte und jüngste Sohn Robert in den Betrieb ein. Er unterstützte seinen Vater nicht nur bei der Fuhrparkverwaltung und -pflege, er brachte auch eigene Ideen ein, um neue Geschäftsfelder zu erschließen. So besorgte der damals 25-jährige Robert Fehrenkötter 1965 die begehrten Sondergenehmigungen für den Berlin- Verkehr und fortan rollten die Fehrenkötter-Lkw auch durch die DDR nach West-Berlin.

Im Laufe der 60er Jahre zog sich Seniorchef Heinrich Fehrenkötter allmählich aus der Geschäftsführung zurück und betraute 1969 Sohn Robert und dessen Frau Ursula mit der Führung des Unternehmens.

Robert Fehrenkötter (2. v. l) mit Fahrern.

1970-1984

1971 verstarb Heinrich Fehrenkötter 71-jährig und hinterließ dem Junior mit seiner Frau einen solide gewachsenen und gut florierenden Betrieb mit Aufbaupotenzialen.

Robert Fehrenkötter entwickelte den Betrieb weiter. 1973 ließ er nach eigenen Ideen und Plänen die ersten Plateau-Lkw bauen, um damit Wohnwagen und Landmaschinen zu transportieren. Zunächst waren es vornehmlich Wohnwagen, die er für Saure (heute LMC) in Richtung Norden nach Hamburg transportierte. Für Rückladung sorgte die Firma Tempo-Vidal mit leichten Transportern für Kunden im Rheinland. Der erste Landmaschinenkunde von Fehrenkötter war die Firma Hagedorn in Warendorf.

Als Robert Fehrenkötter 1984 die Spedition Klose zur Übernahme angeboten wurde, griff er kurz entschlossen zu und erweiterte damit die eigene Ladekapazität um weitere sechs rote Konzessionen sowie acht Fahrzeuge. In Twist bei den Warin- Kunststoffröhrenwerken eröffnete Fehrenkötter ein eigenes Büro um von dort täglich ein Volumen von 20 Lastzügen abzufertigen.

1985-1996

Ein bedeutendes Datum bei der Akquisition neuer Kunden stellte das Jahr 1985 mit drei renommierten Neukunden dar: der Firma Claas Landmaschinen, Daimler- Benz als größtem europäischen Nutzfahrzeughersteller und der Maschinenfabrik Bernard Krone in Spelle. Fehrenkötter stellte weitere Lkw in Dienst. Ende der 80er Jahre war der Fuhrpark auf 52 eigene Fahrzeuge und 30 Fahrzeugeinheiten von Subunternehmern angewachsen. Die Spezialisierung auf den Transport von Landmaschinen und Nutzfahrzeugen mit Plattformaufbauten und speziellen, maßgeschneiderten Fahrzeugkonzepten bildeten dabei die Basis für langfristige Geschäftsverbindungen und weiteren Erfolg.

Ganz ähnlich wie 1969, als der Firmengründer bei der Nachfolge mit seinem Sohn Robert aufs richtige Pferd setzte, so wurde auch die Weitergabe der Firma in die dritte Generation geregelt. Gemeinsam mit seiner Frau Ursula, die im Betrieb als Finanzexpertin und Anlaufstelle in allen Lebensfragen tätig war, legten Robert Fehrenkötter und sie sich bei der Auswahl der drei Söhne für die Nachfolge auf den jüngsten Spross Joachim fest. Nach einer Speditionslehre bei Weckerle in Stuttgart und dem Studium an der Deutschen Außenhandels- und Verkehrsakademie (DAV) in Bremen trat er 1994 in den elterlichen Betrieb ein und konnte sich gleich bei der Gründung einer Niederlassung im schwäbischen Nürtingen 1996 bewähren.

1997- heute

Was im Hause Fehrenkötter systematisch geplant und von langer Hand vorbereitet worden war, konnte ab dem Jahr 2001 umgesetzt werden: der Bau einer neuen Speditionsanlage auf einem 40.000 Quadratmeter großen Gelände in Ladbergen – in direkter Nachbarschaft zur Autobahn A 1 südwestlich von Osnabrück. Nach sieben Monaten Bauzeit konnte der nach modernen Gesichtspunkten der Transportlogistik erstellte Speditionsbetrieb mit Verwaltung, Lager, Sozialräumen und großer Fahrzeug-Abstellfläche seiner Bestimmung übergeben werden.

2004 gründete Fehrenkötter einen neuen Geschäftszweig: die Vermittlung von Personal-Dienstleistungen. Die Palette der vermittelten Zeitarbeitskräfte reicht von der Hilfskraft in der Produktion bis zu Diplom-Ingenieuren unterschiedlicher Fachrichtungen. Von Anfang an und bis heute weist dieser Geschäftsbereich große Erfolge und ein stetiges Wachstum auf. Heute ist die Fehrenkötter Personaldienstleitungen mit Niederlassungen in Ibbenbüren, Gütersloh, Warendorf und Senden vertreten

Die Fehrenkötter Transport & Logistik GmbH gehört heute zu den führenden Spezialisten für die Landmaschinen- und Fahrzeuglogistik in Europa.

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