Wenn Joachim Fehrenkötter am 21. Juni 2019 die offizielle Feierstunde zum 90-jährigen Firmenjubiläum eröffnet, kann der heutige Geschäftsführer der Unternehmensgruppe Fehrenkötter nicht nur auf eine lange, erfolgreiche Unternehmensgeschichte zurückblicken. Der Enkel des Firmengründers Heinrich Fehrenkötter kann auch von zahlreichen innovativen Ideen, mutigen Entscheidungen und westfälischer Beharrlichkeit berichten.
„Als mein Großvater mitten in der Wirtschaftskrise einen Lastwagen kaufte und anfing, mit dem nur 90 PS starken Krupp L3 echten Fernverkehr in praktischen jeden Winkel Deutschlands zu betreiben, war das nicht nur ein mutiger, sondern auch ein innovativer Schritt und Basis für den späteren Erfolg“, weiß Joachim Fehrenkötter. Denn zu jener Zeit waren Lkw-Transporte noch sehr regional geprägt. Und so besetzte Heinrich Fehrenkötter früh eine Nische, die rasch an Bedeutung gewann. „Auch seine Beharrlichkeit, mit der er nach dem Krieg das Unternehmen aus dem Nichts wieder aufbaute und dabei große Entbehrungen in Kauf nahm, verdient größten Respekt und Anerkennung.“
Mut, innovative Ideen und Beharrlichkeit sollten auch in den folgenden Jahren das Unternehmen prägen und sind bis heute entscheidende Erfolgsfaktoren des westfälischen Familienbetriebs, der heute in ganz Europa einen hervorragenden Ruf als Spezialist für Fahrzeug- und Maschinentransporte genießt. Namhafte Branchengrößen aus der Landmaschinen- und Fahrzeugindustrie gehören ebenso zum treuen Kundenstamm, wie Fahrzeughändler und Privatleute, die den innovativen Online-Bestellservice des Unternehmens nutzen, um den Transport ihrer Fahrzeuge in Auftrag zu geben.
„Mein Vater Robert Fehrenkötter und mein Großvater Heinrich Fehrenkötter haben es geschafft, jeweils zur rechten Zeit mit neuen Ideen und teils mit eigenen Fahrzeugkonzepten Vorreiter in der Transportbranche zu sein“, berichtet Joachim Fehrenkötter. „Trends setzen und nicht Trends hinterherlaufen – das war immer der Anspruch.“ Seit 25 Jahren führt der 51-Jährige das Unternehmen im Sinne seines Vaters und Großvaters mit ebenso viele Entscheidungs- und Innovationsfreude wie seine Vorgänger. Ob die Einführung einer digitalen Speditionsverwaltung, ob neue Fahrzeugkonzepte zum geschützten Transport von Fahrzeugen und Maschinen, der Fehrenkötter Vergleichstest für Lkw, der europaweit für Furore sorgte, oder die Gründung eines angegliederten Personaldienstleistungsunternehmen – die Liste der Innovationen, die Fehrenkötter in dieser Zeit erfolgreich eingeführt hat, ist lang.
Auch wenn das Jubiläum eine gute Gelegenheit zum Innehalten und Blick auf das Erreichte wäre – für Joachim Fehrenkötter ist es eher Ansporn und Motivation für die kommenden Jahre. „Was mich beim Blick zurück auf 90 Jahre Unternehmensgeschichte vielmehr fasziniert, ist das, was man für die Zukunft daraus lernen kann“, sagt Fehrenkötter. Dazu gehört, nicht nur zur rechten Zeit innovativ zu sein, sondern auch zur rechten Zeit loszulassen und sich neuen, erfolgsversprechenden Zielen zuzuwenden. Denn – so lässt sich aus der Fehrenkötter-Geschichte lesen – nicht alle neuen Entwicklungen überdauern die Zeit.
So war es mit dem Berlinverkehr – eine lukrative Nische, die Anfang der 1960er Jahre erheblich zur Expansion des Familienbetriebs beitrug. Volumentransporte mit speziell dafür konstruierten Fahrzeugen, Kühltransporte oder die Wechselbrückenlogistik sind weitere Beispiele für Innovationen, mit denen Fehrenkötter jeweils zu den Vorreitern in der Branche zählte, die aber aus unterschiedlichen Gründen heute keine Rolle im Unternehmen mehr spielen.
„Bei aller Innovationskraft und Entscheidungsfreude“, so betont Joachim Fehrenkötter, „die entscheidende Basis für den Erfolg unseres Unternehmens sind immer auch die Mitarbeiter, die uns teils schon seit Jahrzehnten die Treue halten und deren Einsatz und Engagement auch künftig maßgeblich zur erfolgreichen Entwicklung unseres Unternehmens beitragen.“ Deshalb begeht das Unternehmen das 90-jährige Jubiläum nicht nur mit Geschäftspartnern und Kunden, sondern selbstverständlich auch gemeinsam mit seinen Mitarbeitern.